Halb und halb

Halb und halb

Montag morgen, 6 Uhr. Abfahrt nach Erfurt, allerdings ohne Timo, Tilli, Nicole und Christian: Remotewoche ist angesagt, wir werden diese Woche von Raum 13 in Mülheim aus arbeiten.

Tilli und Nicole arbeiten vor sich hin, und scheinen Fortschritte zu machen – zumindest hört man beide nicht meckern. Timo und Christian sind derweil damit beschäftigt, ein Klassenmodell für die Berechnung der Maßnahme DZ zu erstellen: Das stellt sich als schwieriger heraus als zunächst gedacht. Schwieriger sowohl aufgrund des ungewohnten Tools, als auch aufgrund der ungewohnten Aufgabe; es ist für beide das erste Mal.
Die Migration macht ebenfalls Fortschritte, merken wir gegen Ende der Woche – es kommt eine neue Aufgabe vom Team Migration: der erste Wurf der anzulegenden Tabellen, Datenelemente und Domänen will reviewed werden. Manche Felder sind zuviel, andere fehlen anderswo, und gefühlt alle brauchen eigentlich andere Feldbezeichner; Wegen der anderen Feldlängen und Datenstrukturen passen die Bezeichner aus SEStERZ nicht so richtig. Großen Trost bei der etwas trockenen Arbeit spendet der Gedanke: „Wenn das alles jemand hätte von Hand anlegen müssen…“

Da aufgrund der Remotearbeit nicht so viel vom Abendprogramm zu berichten ist („Und dann sind wir alle nach Hause gegangen…“) stattdessen an dieser Stelle eine kurze Einführung in die Direktzahlung, die sogenannte 1. Säule der EU-Agrarförderung.
Sie untergliedert sich in:

  • die Betriebsprämie, die jeder antragstellende Landwirt bekommt, proportional zur Flächengröße des Betriebs
  • die Umverteilungsprämie, die auch jeder bekommt, ebenfalls proportional zur Flächengröße, aber nur für die ersten 46 ha. Das soll kleinere Betriebe anteilig mehr fördern als größere.
  • die Junglandwirtprämie, die jeder junge, neu anfangende Landwirt bekommt. Proportional zur Flächengröße des Betriebs für die ersten 90 ha.
  • die Greeningprämie. Aus dieser entstehen hauptsächlich Verpflichtungen: Landwirte, die die Betriebsprämie beantragen, sind an die Greeningverpflichtunge gebunden – sie dürfen nicht nur eine Kultur anbauen, sondern müssen ihren Anbau diversifizieren, sie müssen einen bestimmten Anteil ihrer landwirtschaftlichen Fläche für Biotope und ähnliches zur Verfügung stellen, und sie dürfen sogenanntes Dauergrünland nicht einfach umpflügen. Verstößt ein Antragsteller gegen diese Auflagen, gibt es Abzüge auf die auszuzahlende Förderung – proportional zur Flächengröße des Verstoßes, z.B. beim Umpflügen von Dauergrünland.

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass so ziemlich alles „proportional zur Flächengröße“ berechnet wird; im Grundsatz ist das auch schon alles, was wir tun. Wir nehmen die relevante Flächengröße des Betriebs und multiplizieren sie mit dem effektiven Prämiensatz (Euro pro Hektar) – diesen Betrag bekommt der Antragsteller dann ausgezahlt.

Der Teufel steckt wie immer im Detail: Die „relevante“ Flächengröße des Betriebs will erst einmal bestimmt sein. Dazu wird im ersten Schritt aufaddiert was der Landwirt in seinem Antrag gemeldet hat. Danach wird dann anhand der Aktenlage bestimmt, was davon überhaupt richtig ist. Danach wiederum wird gegebenenfalls verglichen mit den Ergebnissen aus der Vor-Ort-Kontrolle, bei der Leute mit GPS-Geräten vor Ort die Felder abschreiten und sonstige Kontrollen durchführen. 
Bei alledem kann es dann z.B. dazu kommen, dass der Bauer zwar in Summe die richtige Flächengröße für ein Feld angegeben hat, aber eben nicht an den richtigen Geo-Koordinaten. Dadurch überschneiden sich zwei Felder, nämlich seins und das seines Nachbarn, und ein Stück in der Mitte seiner Felder hat er effektiv gar nicht gemeldet. Auch das will richtig berechnet sein.

Wo das Problem in der Formulierung „effektiver Prämiensatz“ liegt, das erzähle ich beim nächsten Mal, wenn ich sonst nichts zu berichten habe.

 

Sterne & Wort der Woche

Andre
Projektstimmung:
Persönlich:
Ich würde diese Strasse gerne auf einem Wildschwein entlang reiten.
Johannes
Christian
Projektstimmung:
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Will heute einer von euch mitbestellen?
Azubi
Fabian
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Don’t hate on Sugge, Alter!
André
Johannes
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Ach ich bin dumm! Egal. Lasst uns essen.
Fabs
Pia
Projektstimmung:
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Tauben sagen auch immer den gleichen Satz.
André
Nicole
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Kevin, ich dachte ich soll dir helfen… du brauchst nen neuen Job!
Felipe
Timo
Projektstimmung:
Persönlich:
Ich seh uns schon alle UML-Diagramme mit den Dingern drehen.
Fabs
Florian (Tilli)
Projektstimmung:
Persönlich:
Bin mir nicht sicher, ob ich Tips von nem ex-Kollegen annehmen soll!?
Joppes

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